Claudia Roth über Attacken von AfD-Anhängern „Mir reicht es“
Im Umgang mit der AfD fordern die Grünen einen härteren Kurs. Claudia Roth, Vizepräsidentin des deutschen Bundestags, sagte dem SPIEGEL: „Wer immer noch meint, wir sollten nicht ‚über jedes Stöckchen‘ springen und geduldig abwarten, verkennt den Ernst der Lage. Die AfD wird sich schon noch entzaubern?“ Sie könne und wolle dieses Argument nicht mehr hören, so Roth weiter: „Mir reicht es. Vielen in Deutschland reicht es. Es ist an der Zeit, dass wir uns zusammentun und konsequent dagegenhalten – über alle Meinungsverschiedenheiten hinweg, wenigstens in dieser Sache.“
Die Grünen-Politikerin erhielt als Reaktion auf ihr Eingreifen nach SPIEGEL-Informationen Hunderte Hassmails. Auf Facebook erreichten sie rund 11.800 Hasskommentare. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble lässt nun polizeiliche Schutzmaßnahmen für Roth prüfen. „In aller Klarheit: Diese Partei will unserer Gesellschaft grundlegend schaden“, sagte Roth. Was die AfD täglich vorantreibe, sei die zügellose Verächtlichmachung von Demokratie, Geschichtsrevisionismus und Ausgrenzung.
Mit der Würde des Bundestags nicht zu vereinbaren
Auch Schäuble hat das Vorgehen der AfD im Nachgang scharf kritisiert. Es sei mit der Würde des Bundestags nicht zu vereinbaren, wenn auch nur der Anschein der Instrumentalisierung der Opfer von Verbrechen entstehe.
Britta Haßelmann, erste parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, begrüßte Schäubles Reaktion: „Ich bin froh, dass der Bundestagspräsident sich im Namen des Präsidiums und Parlaments so klar geäußert hat. Einer Instrumentalisierung von Opfern für Hetze und einer Verächtlichmachung des Parlaments müssen wir entschieden entgegentreten“, sagte sie dem SPIEGEL.
Britta Haßelmann, erste parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, begrüßte Schäubles Reaktion: „Ich bin froh, dass der Bundestagspräsident sich im Namen des Präsidiums und Parlaments so klar geäußert hat. Einer Instrumentalisierung von Opfern für Hetze und einer Verächtlichmachung des Parlaments müssen wir entschieden entgegentreten“, sagte sie dem SPIEGEL.